Die Fähigkeit, Akteure und Handlungen in einem komplexen System zu sehen, das aus unterschiedlichen aber voneinander abhängigen Variablen besteht, ist nicht jedem gegeben. Systemisches Denken ist die Bezeichnung für diese Fähigkeit. Dabei werden nicht nur Ursache und Wirkung in Zusammenhang gebracht, sondern auch die Eigendynamik, die voneinander abhängigen Variablen und die Fremdeinwirkungen finden Berücksichtigung. Kurz gefasst bezeichnet systemisches Denken die ganzheitliche Denkweise.
Diese Denkweise ist im Beruf sehr wichtig, denn gerade beruflich sollte nicht kurzfristig gedacht werden und schon gar nicht in einem engeren Umfeld. Im Beruf sind Konsequenzen zu bedenken, die langfristig sein können und auch die Auswirkungen, die nicht nur auf den Einzelnen zukommen können, sondern auch auf sein berufliches als auch privates Umfeld, sollten bedacht werden.
Wie bei den meisten Soft Skills hat auch das ganzheitliche Denken, das sogenannte systemische Denken, drei Ebenen, auf denen das betrachtet werden kann. Da wäre zum einen die mentale Ebene, dann die Ebene der Modelle und als Letztes die Ebene der Methoden, die das ganzheitliche Denken ausmachen. Die mentale Ebene beschäftigt sich mit den Vorstellungen, etwas zu verstehen. Der Glaube und das Wissen, dass die Macht auch kleinsten Veränderungen unterliegt, zählen dazu, wie auch die Einstellung, dass das System durch kleine Neuerungen verändert werden kann. Die mentalen Ebenen sind die Unterstützer von Motivation und Initiative.
Die Ebene der Modelle ist das Wissen, dass es negative Rückkopplungen gibt, aber auch positive und auch das Wissen darum, dass die kritischen Variablen des Systems und die daraus resultierende Eigendynamik gewisse Tendenzen geben. Die Ebene der Methoden zeigt dem Menschen den Weg und gibt ihm einen sogenannten „Ökologie-Check“, die Umsetzung des systemischen Denkens jedoch bleibt dem Einzelnen überlassen.