Homogenität ist die Substantivierung des zusammengesetzten Wortes homogen, das aus dem Griechischen stammt. Es wird zusammengesetzt aus „homo“, was soviel wie „gleich“ bedeutet, und „gen“, was „beschaffen“ heißt. Es hat also die Bedeutung, dass etwas „gleich beschaffen“ ist. Homogenität wird in der Soziologie meist im Bezug zur Gesellschaft betrachtet. Der Soziologe Ferdinand Tönnies unterscheidet diese von Gemeinschaft. In einer Gesellschaft haben die einzelnen Mitglieder laut Tönnies individuelle Zielsetzungen, die sie verfolgen. Als Ganzes funktioniert sie, weil sie aus den verschiedenen Personen zusammengesetzt ist. Die Gemeinschaft hingegen, so Tönnies, wird durch emotionale Bindung, Vertrauen und vor allem Homogenität gebildet und ausgezeichnet. Allerdings sind heutzutage viele Soziologen nicht mehr Tönnies Meinung und benutzen den Begriff homogen in lockererem Zusammenhang.
In Bezug zu den „Beziehungen“ wird ihm immer noch eine große Bedeutung zugemessen. Bereits Aritoteles war der Überzeugung, dass einer der wichtigsten Faktoren bei Gründung und Erhalt von Beziehungen die Homogenität ist. Schon von Anfang an werden Beziehungen darüber gebildet. Aussehen und Kleidung, Gewicht und und Alter und viele weitere Faktoren spielen natürlich beim ersten Eindruck eine Rolle. Hierbei ist die Homogenität sehr entscheidend. Man entscheidet sich automatisch für den Partner, der einem am ähnlichsten ist, dies wurde schon mehrfach in verschiedenen Studien belegt. Im zweiten Schritt wird sie sogar noch wichtiger. Beim Kennenlernen gibt es zwar einige Ausnahmen, die von den Personen angezogen werden, die gegenteilig zum Selbst sind, meistens jedoch sind Bildung, Konfession und Einstellung zu grundlegenden Themen ähnlich oder gleich. So werden instinktiv stabile Beziehungen, die zum großen Teil auf Homogenität beruhen, gebildet. Dies macht sie grundlegend für fast alle menschlichen Interaktionen und Beziehungen.